Die Freiheit des künstlerischen Ausdrucks führte die Malerin Christiane Middendorf zur konsequenten Absage an eine gegenständliche Thematik und zur Abkehr von einer rational konstruierten Bildsprache. Zwar in der Tradition der zweiten Moderne stehend, sie leugnet nicht ihre Wurzeln, die im europäischen Informel und Tachismus sowie im amerikanischen abstrakten Expressionismus nach 1945 liegen, hat sie einen unverkennbaren eigenen künstlerischen Ausdruck in ihrer Malerei gefunden. Sie benutzt sehr stark die Farbe als zentrales Ausdruckmittel in intuitiven Malprozessen, die um Begrifflichkeiten aus der Natur wie das Fließen von Wasser oder Erdschichtungen oder um Licht und Jahreszeiten gruppiert sind. Aufgrund ihrer intensiven Farbgebungen und kontrastreichen Kompositionen stecken Ihre Bilder voller kinetischer Energie. Mal sind es eruptive Vorgänge, mal schwebende und fließende Verläufe, mal unter hohem Druck sich auftürmende statische Formen, die im Auge des Betrachters Reibung und somit signalartige Aufmerksamkeit erzeugen.
Christiane Middendorf wurde 1961 in Essen geboren und wählte nach dem Abitur im Studium zunächst den Weg der Pädagogik. Ab 1990 folgten Studien in unterschiedlichen Kunstrichtungen, ab 1993 legte sie die Grundlagen ihrer heutigen Malerei in kreativen Gestaltungen des Informellen, der Farbfeldmalerei und der freien Malerei. Eine weitere Ausbildung schloss sich 1995 in einem Privatstudium bei der freischaffenden slowakischen Künstlerin und Privatdozentin Angela Ramsauer an. 2003 nahm sie ein Gaststudium der Meisterklasse "Freies Malen" bei Professor Qi Yang am Institut für Ausbildung in Bildender Kunst und Kunsttherapie in Bochum auf. Neben zahlreichen viel beachteten Ausstellungen ab 2003 in Deutschland, der Niederland und Österreich, sowie in der deutschen Botschaft in Peking 2006, in der Touchstone Gallery in Washington 2007 und World Fine Art in New York 2006 sind ihre Arbeiten Bestandteil von renommierten Firmensammlungen, darunter der RWE/RWTÜV AG.
Mit einem freien Strich und weiträumig-offenen Kompositionen entwirft die Malerin und Diplom-Designerin Martina Reinig-Kirchhoff nördliche Landschafts- und Marineimpressionen. Das Zusammenspiel von Natur und Licht im nördlichsten Bundesland mit seinen weiten Horizonten zwischen den Meeren findet immer wieder Zugang in ihrer Thematik und prägt zutiefst den künstlerischen Ausdruck ihrer Gemälde. In dem die Malerin in der Stilisierung ihrer zuvor stärker naturalistisch ausgerichteten Bildsprache voranschreitet, nimmt sie in zunehmenden Maße abstrahierende Bildelemente auf, die den Schwerpunkt von der Kontur des Darstellenden zu offenen Farbflächen verschiebt. Hiermit steht sie in der Tradition eines nördlichen Expressionismus innerhalb der deutschen Landschaftsmalerei, wie sie vor allem die Maler der Brücke und insbesondere der große künstlerische Einzelgänger Emil Nolde geprägt haben. In Kombination mit einer kühlen wie klaren Farbskala in abgestuft weichen Übergängen entstehen so zeitgemäße Interpretationen der norddeutschen Meereslandschaften zwischen der rauen Nordsee, der milderen Ostsee und dem Schleswig-Holstein der weiten und umwölkten Horizonten mit seinen Wiesen, Landstrassen und hügeligen Rapsfeldern.