Der am 28. Oktober 1952 in Perth geborene Steven Schwarzer ist einer der interessantesten australischen Maler der Nachkriegsgeneration, der in den letzten zehn Jahren im Spannungsverhältnis von abstraktem Ausdruck und gegenständlicher Abbildung eine kompositorische Symbiose gefunden hat, der seinen unverwechselbaren Stil mit einem Eklektizismus in der Themenauswahl verbindet. Nach einem Studium an der Julian Ashton Art School zwischen 1973 und 1977 und der National Art School bis 1980 in Sydney lebte Steven Schwarzer bis Ende der achtziger Jahre in London. In dieser Zeit arbeitete der Maler bereits hauptberuflich in verschiedenen Gemeinschaftsateliers der damaligen Künstlerszene in London. Das repressive kulturelle Klima unter der damaligen Premierministerin Margaret Thatcher veranlasste Schwarzer 1984 zu einer Rückkehr nach Sydney, wo er im Folgejahr seine ersten beiden Einzelausstellungen erhielt, die den eigentlichen Beginn seiner Künstlerkarriere markierten.
Steven Schwarzers Werk ist geprägt durch eine metaphysische Orchestrierung von Farben und Formen, die in ihrer Kraft zugleich rau und intuitiv, aber auch romantisch stimmungsvoll und sensibel wirken. In kraftvollen abstrahierenden Strichen und Entwürfen, die durch reinen Farbauftrag und die Farbwirkung einer dynamisch entwickelten Acrylmalerei bestimmt sind, hat sich Schwarzer in den letzten Jahren von der reinen Abstraktion abgewendet und verstärkt assoziative Formen aus den Bereichen der Landschafts- und Blumenmalerei in seine Arbeiten eingebracht. Steven Schwarzer lebt und arbeitet heute in einem kleinen Städtchen im Einzugsgebiet von Sydney, wo er ein breites Ansehen in der lebendigen australischen Kunstszene mit ihren rührigen Galerien und Künstlern genießt und als wesentlicher Maler seiner Generation gilt. Dieses Renommee hat sich seit Mitte der neunziger Jahre in einer verstärkten Ausstellungsaktivität an der australischen Westküste und im südostasiatischen Raum niedergeschlagen.