Der 1970 in Uroumieh im Iran geborene Maler Farnoosh Ashrafi war eine der interessantesten Entdeckungen der Hamburger Kunsttreppe der letzten Jahre, dessen Arbeiten erstmals im Jahr 2000 einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Farnoosh Ashrafi. kam im Alter von 15 Jahren nach Deutschland, wo er seine Schulzeit zum Abschluss brachte und ein Studium mit den Schwerpunkten Grafik-Design und Illustration an der Hamburger Fachhochschule absolvierte. Von früh an galt seine eigentliche Neigung der Malerei, in der er sich mit Atelierausbildungen und Malreisen konsequent weiter schulte.
Farnoosh Ashrafis häufig gewählter Ausgangspunkt für seine Gemäldekompositionen ist die Zeichnung. In seinen Skizzen sammelt er täglich Wahrnehmungen und Motive, die ihn besonders reizen und herausfordern, in ihnen fixiert er seine Ideen. Seine Zeichnungen sind zumeist gegenständlicher Natur, seine Malerei dagegen stilisiert er bis in die Nähe der reinen Abstraktion. Beim Betrachter wecken daher seine großformatigen Acrylarbeiten auf Leinwand vielerlei Assoziationen. In seinen aktuellen Werkgruppen dominieren Naturtöne, die Konturen und Kompositionen lassen Anmutungen von Architektur und anderen Elementen der gegenständlichen Dingwelt erahnen. Sein künstlerischer Ausdruck fußt in der Malerei der zweiten Moderne der Nachkriegszeit, die sich über die Stilmittel des Informel und des abstrakten Expressionismus in seinen Werken wieder finden.
Licht, Farbe und Atmosphäre finden sich ein zur Erschaffung assoziativer Traumarchitekturen, Landschaften und geheimnisvoller Interieurs. Räume und Träume sind das Motto der Malerei Ashrafis, in der er innere und äußere Wirklichkeiten zusammen bringt. Seine Bilder scheinen zunächst menschenleer.
Bei genauer und wiederholter Betrachtung stellen sich jedoch Ahnungen und Ideen über die Anwesenheit des Menschen in diesen Räumen und Farbfeldern ein, ohne dass der letzte Schritt zum Figurativen erfolgt. Durch eine Reihe von Ausstellungen in Hamburg und London hat sich Farnoosh Ashrafi mittlerweile eine internationale Reputation aufgebaut, die für die Zukunft ein künstlerisches Potential verheißt, das es noch weiter einzulösen gilt.