Der 1959 in in St. Pölten geborene und in Wien aufgewachsene Maler Raphael Bergmann beschäftigte sich seit seiner Kindheit mit der Malerei. Nach der Teilnahme an der Internationalen Sommerakademie in Salzburg zwischen 1976 und 1980 schloss sich ein Studium in Wien und Salzburg an. Zwischen 1984 und 1996 vertiefte der Maler durch ausgedehnte Studienreisen in Italien und der Niederlande seine künstlerischen Ausdrucksformen, denen 1995 die Übersiedlung nach Graz folgte. Ab 1988 erweiterte Raphael Bergmann seine bisherigen Sujets um die Themenkreise Menschen und Film-Stills. Als freischaffender Maler fügte er seinem Spektrum an Tätigkeiten zwischen 1998 und 2004 die Arbeit als Dozent und Kursleiter am Stift Geras hinzu. Durch weitere Studienreisen 2006 und 2007 nach Mallorca und Tunesien erfuhr seine Landschaftsmalerei nochmals eine Erweiterung durch die Umsetzung südlicher Impressionen zu einem intensiveren Umgang mit Licht und Atmosphäre. Im Jahr 2007 erfolgte die Publikation des Kunstbandes "Landschaften, Menschen, Szenen" sowie das Ausstellungsprojekt "An der Wirklichkeit", dem 2008 das weitere Ausstellungsprojekt "Verweile - Augenblick" folgte.
Wie kaum ein anderer Landschaftsmaler verbindet Raphael Bergmann die Flüchtigkeit und dynamische Leichtigkeit der impressionistischen Lichtmalerei mit der kompositorischen Ruhe einer naturalistischen Bildauffassung, die ihn in seiner Bildauswahl häufig nahe an die Details der Natur heranbringt. Neben der hohen Leuchtkraft seiner impressionistisch geführten Farbtupfer ist es die optische Vermischung seiner Farbpunkte und -flächen, die erst durch den wachsenden räumlichen Abstand zum Bild im Auge des Betrachters einen Realismus entstehen lässt, der sich bei Nahbetrachtung wieder in abstrahierende Formen auflöst. Durch die Wahl einer eher kargen und reduzierten Motivwahl entsteht ein Schaffenswerk innerhalb der derzeitigen Landschaftsmalerei, das zwar bewusst die Tradition zitiert, diese aber in eine unverwechselbare neuartige Form innerhalb des Landschaftsgenres überführt.