In einem Zusammenspiel aus Grafik, Malerei und Architektur entwickelt der Künstler Wolfgang Pfortner seinen unverwechselbaren Blick auf die Dinge. In dem er konstruktive Vorgänge und Strukturelemente der Architektur und Raumplanung mit einer freien und assoziativen Malerei verblendet, entstehen leichte und scheinbar übersichtlich angeordnete Raumkompositionen, die erst auf den zweiten Blick weitere Bedeutungsschichten freigeben. In ihnen ist die Farbe verhalten und häufig lasierend eingesetzt. Durch die Betonung der Farbe als begrenzte Fläche bzw. Kontur vor einem luftigen Hintergrund erhält seine Malerei so eine elegante Transparenz und Leichtigkeit. Dieses Verharren auf der Grenze zwischen kompositorischer Fülle einerseits und Skizze bzw. Entwurfscharakter andererseits lässt eine eigenständige Bildsprache entstehen, deren künstlerischer Ausdruck zuweilen einen kontemplativen fernöstlichen Charakter annimmt, aber auch Anleihen aus der klassischen Moderne vermuten lässt.
Dass die Malerei des 1957 in Ansbach geborenen Wolfgang Pfortner trotz aller Spontaneität und Leichtigkeit die Nähe zur Architektur und zur räumlichen-geometrischen Konstruktion nicht leugnet, ist nicht weiter verwunderlich. Parallel zu seinem Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Darmstadt zwischen 1981 und 1987 mit diplomiertem Abschluss absolvierte Wolfgang Pfortner hierzu eine zusätzliche künstlerische Ausbildung bei Professor Böhm. Ab 1990 erfolgte anschließend die Tätigkeit als freier Architekt und Maler, die er ab 1992 mit seinem eigenen Atelierhaus an der Bergstrasse weiter intensivierte. Es folgten eine Reihe von Wettbewerbsauszeichnungen und zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, darunter in Valencia, Alcudia, Hamburg, Rostock und Husum. Wolfgang Pfortner lebt und arbeitet im hessischen Alsbach.